Gebrechen des Alters

von Zen Meister Sengai


Gebrechen des Alters
 
Falten im Gesicht, dunkle Flecken entstehen auf der Haut und der Rücken ist gebeugt;
kahlköpfig und graubärtig.
Die Hände zittern, die Beine wanken, und die Zähne sind ausgefallen,
halbtaub und die Sehkraft geschwächt.
Unentbehrlich die Mütze auf dem Kopf, Tücher, ein Stock und die Brille;
Dann eine Wärmflasche, ein heißer Stein, der Nachttopf und ein Rückenkratzer.
Lästig ist er, voll Angst vor dem Tod und einsam.
Mißtrauisch gegen andere, der Wunsch nach Besitz nimmt zu,
sich wiederholend, jähzornig und nörglerisch,
zudringlich und aufdringlich.
Dieselben Geschichten wieder und wieder,
in welchem seine Kinder ständig gepriesen werden,
prahlend mit seiner Gesundheit
ermüdet er andere bis zur Unerträglichkeit.
 
 
Zen Meister Sengai (1750-1837)