Ein Freiheitsreim

von Christiane Gibiec
Ein Freiheitsreim
 
(Gelesen am 7.6.2012 auf der Veranstaltung
„Generation Stage“ der Literaturbiennale Wuppertal)
 
Ei, ein Reim auf die Freiheit! Kein Meilenstein, kein Einerlei, kein Einheitsbrei, keine Steinigung, keine Einigung, nur eine Meinung, ein kleiner, feiner Eiertanz, gleich einer weichen Scheibe Weißbrot, ein Reibekuchen vielleicht, eine Eierspeise mit Preiselbeeren.
Keine Meisterweise, ein Koppheister, ein Reim, vielleicht zum Eiswein einverleibt.
Einfach weiterschreiben, vielleicht eingängige Weisen geigen zum Zeitvertreib.
Heide speit Kreide, bleicht auf der Weide weißes Leinen rein. Schneidet auf meinen Weiberleib ein feines Geschmeide aus gleißender Seide.
Einerlei, Einheitsbrei, Dreieinigkeit zur Freiheit vereint, vielleicht verneint.
Oder vergeigt.
Seine Leibspeise seien eigentlich die Schleimscheißer,  die Preiseinheimser, die Weicheier, die Schleicher, die Erweicher, die Schmeichler reicher Weiber, die Einkreiser Bein an Bein, die weinen, greinen, scheinen, ihr Sein preisen, Juchhei verbreiten, einerlei, ob ein Schwein weiß was gemeint sei. Ein reines Bohei um so ein Ei, eine Beutelschneiderei als Heiligenschein verkleidet, pfeift Reiner eigens bei Gelegenheit einer Schreibreise leise in mein Ohr hinein.
Ai Wei Wei mein Schwein pfeift.
Eine weitere Zeile vergeigte Zeit.
Zeitweise eigene Schreibweisen zeigen. Eitelkeit meistern. Einreime, Zweireime, Dreireime schreiben - oder schweigen. Nach eines Weibes Weise weichreimen.
Meinungen meistens bescheiden vermeiden.
Meinen, Seibern und Kreischen, Mitleid erheischen sei kein Einheitsbrei. Schreibweisen einkleistern, reihenweise Scheichs einreiben, an Leibern verzweifeln, Eingemachtes einspeicheln, um Kaisereichen schleichen, Heime einreißen, weinen zum Steinerweichen, Freigeister beleidigen, Schweine beißen.
Zeichen entreißen dem Schweiß des Seins.
Einhalten! –
Guckt ein Schwein? –
Nein! –
Weiter !
Eijeijei, vielleicht meint einer, daß das Freiheit sei?
 
 
 
Christiane Gibiec
 
 
© 2012 Christiane Gibiec