Also, mir ist das Wurst...

Die vermutlich dämlichste Wahlkampagne der SPD aller Zeiten

von Ludwig Lenis
Das geringste Übel wählen!

H
eute, liebe Leser und Wahlberechtigte, bestimmen Sie mir ihrem Kreuzchen auf dem Wahlschein, welche Partei(en) in Nordrhein-Westfalen für die nächsten Jahre die Politik bestimm(en). Soll es eine Partei sein, die von Tuten und Blasen keine Ahnung hat, aber "für umsonst" Bus fahren, im Internet klauen, Urheberrechte abschaffen will und auf dem rechten Auge eine Piratenklappe trägt? Wenn Sie so blöd regiert werden wollen, wie deren Vertreter herumstammeln, dann nur zu.
Oder möchten Sie lieber von piefigen Konservativen regiert werden, die es nicht einmal schaffen, Kandidaten auf ihren Plakaten abzubilden, die irgendwer kennt? Also bitte schön. Die beiden gernegroßen Kommunisten Gysi und seinen Hilfs-Liebknecht möchten Sie doch nicht wirklich wählen, gell? Eine DDR hat gereicht. Ach ja, dann gibt es noch die blau-gelben Trommler, die es seit einem vorbestraften Adligen und einem Postkutscher aus eigener Kraft nicht recht weit gebracht haben. Immer waren sie das Ersatzrad an irgendeiner Kutsche. Und dann die notorischen Umwelt-Verbesserer, deren Führungsriege entweder vor Eitelkeit platzt oder wegen ihrer notorischen Frauenquote in gefährliche Schieflage geraten ist. Es gibt auch noch ein paar, die will ich hier gar nicht erwähnen.

Kommen wir aber zum Anlaß dieser Sottise: ein Plakat, das - sagen wir es frei heraus - allerunterste Sohle ist. Da biedert sich (oben) eine Volkspartei, deren früherer Kanzler seine Seele verkauft hat und jetzt mit Wladimir Putin im Sandkasten sitzt, eine Partei deren schmallippige NRW-Vorsitzende einen so stechend verkniffenen Blick hat, daß es einem ganz kalt wird, per Currywurst bei der Arbeiterschaft an. Das ist so unehrlich so voller Hohn, daß es einen
 
schüttelt. Wollen Sie von der regiert werden? Die Prognosen sind erschütternd: es droht eine Mehrheit jener Partei, deren Plakatgestalter je weder von Ästhetik noch von Farbgebung gehört zu haben scheinen. Das ist doch schrecklich. Dagegen ist die Kampagne der Grünen aus dem Jahr 2009, die bei Frauen-, Ausländer- und Integrationsbeauftragten für viel Scheinempörung sorgte, direkt vertrauenerweckend.

Bitte liebe Leser, gehen Sie heute zur Wahl, wählen sie keinen Unfug, dafür ist Ihre Stimme zu wichtig, zu kostbar. Lassen Sie sich nicht von Seeräubern, Wurstverkäufern, Scheindemokraten, Ewiggestrigen, Extremisten, Kommunisten oder anderen Faschisten benebeln. Wählen Sie klug. Zur Not den Kandidaten, der Ihnen am wenigsten dumm und verlogen erscheint - denn manchmal hat man nur die Wahl zwischen einem Haufen von Narren und Übeln.