Ausstellung über "Das Rätsel B. Traven" im Heine-Institut

noch bis zum 29. April 2012

von Andreas Rehnolt

Foto; Heine-Institut

Ausstellung über "Das Rätsel B. Traven" im Heine-Institut
 
Düsseldorf - "Das Rätsel B. Traven" lautet der Titel einer Ausstellung, die das Düsseldorfer Heinrich Heine-Institut noch bis zum 29. April präsentiert. Die Romane des Autors erreichten nach Angaben des Instituts eine Gesamtauflage von über 30 Millionen Exemplaren und wurden in über 24 Sprachen übersetzt. Viele Werke von B. Traven wurden zudem mit großem Erfolg verfilmt, darunter etwa "Das Totenschiff", "Der Schatz der Sierra Madre" oder "Die Brücke im Dschungel". Die Ausstellung informiert über Werk und Autor.
Über Jahrzehnte hinweg war nicht bekannt, wer sich hinter dem Pseudonym B. Traven verbarg, so der Kulturwissenschaftler Jan-Christoph Hauschild, von dem rechtzeitig zur Ausstellung in der Edition Voldemeer Zürich ein knapp 700-seitiges Buch mit dem Titel "B. Traven - Die unbekannten Jahre" erschienen ist. Hauschild weist darin unter anderem nach, daß Travens Wunsch nach Anonymität keineswegs eine Geste der Bescheidenheit war.
Die Verdunkelung seiner proletarisch-künstlerischen Vergangenheit sollte vielmehr seine Etablierung als Abenteuer-Schriftsteller mit reichem Erfahrungshorizont erleichtern. Der Schriftsteller selbst erklärte 1926, sein Lebenslauf sei "meine Privatangelegenheit, die ich für mich behalten möchte." Vier Jahre später erwarb er unter dem Namen Traven Torsvan dann die mexikanische Staatsbürgerschaft, für geschäftliche Termine schlüpfte er in die Rolle seines angeblichen Bevollmächtigten Hal Croves.
Bei Travens Tod im Jahr 1969 galt nur als sicher, daß er mit dem nicht minder geheimnisvollen Schauspieler, Publizisten und Funktionär der Münchner Räterepublik Ret Marut identisch war, dessen Spur sich 1919 mit seiner Flucht aus Bayern verlor. Doch auch dieser Name stellte sich schon bald als Pseudonym heraus, das nicht gelüftet werden konnte. Erst 1978 gelang es dem BBC-Journalisten Will Wyatt schließlich, das Rätsel um Travens Herkunft zu lösen. Seitdem ist klar, B. Traven hieß mit bürgerlichem Namen Otto Feige und wurde 1882 im brandenburgischen Schwiebus (heute Świebodzin, Polen) geboren. Auch das Theater- und das Filmmuseum in der NRW-Landeshauptstadt beteiligen sich an der Ausstellung.
 
Das Buch "B. Traven - Die unbekannten Jahre" ist unter der ISBN-Nummer: 978-3-7091-1154-3 in der Edition Voldemeer Zürich - Springer Wien/New York erschienen und kostet im Handel 38 Euro.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 - 17 Uhr sowie samstags von 13 - 17 Uhr geöffnet.
Weitere Informationen: www.duesseldorf.de/