Vom Sinn häßlicher Unterhosen

Aus dem Tagebuch

von Erwin Grosche

Foto © Frank Becker
Vom Sinn häßlicher Unterhosen
und vom Spaß im Leben


12. März: „Mir geht es gut, wenn es Ihnen gut geht.“
 
13. März: Wir, die wir mal Kinder waren und uns nun mit „Herr Dören“, „Professor Meierhoff“ und „Frau Doktor“ anreden, haben doch viel Spaß dabei. Wir, die wir mal Kinder waren und uns nah waren wie alles, was wir berühren konnten, mußten erst lernen, daß wir uns fremd sein können. Wir, die wir mal Kinder waren und uns nun mit Herr Dören, Professor Unseld und Frau Doktor anreden, haben doch viel Spaß dabei. 
 
15 März: Wenn ich endlich einen Großteil meiner häßlichen Unterhosen aussortieren würde, dann sähe es in dieser Welt anders aus. Obwohl ich mich frage, ob dann dieser Welt nicht auch etwas fehlen würde. Ermöglicht nicht erst auch das Auftauchen meiner häßlichen Unterhosen der Schönheit ihr Angeben? Solche Fragen müssen erlaubt sein.
 
17. März: Würden wir das Aftershave nach dem Rasieren benutzen, wenn es nicht gut riechen würde?
 


© Erwin Grosche - für die Musenblätter 2012
Redaktion: Frank Becker